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Einleitung

intermedio befasst sich mit Organisationsentwicklung und setzt den Fokus auf Leadership- und Organisationskultur. Wir interessieren uns insbesondere für die Anwendung von Personal- und Unternehmungsführungsinstrumenten auf internationaler Ebene. In diesem Sinne stellen wir die Frage, wie effektiv und kulturadäquat Führungsinstrumente angewendet werden.

Das Management by Objectives (MbO) wurde erstmals 1954 in einem Bestseller von Peter Drucker, „The Practice of Management“ beschrieben. Es ist seither eines der meistgebrauchten Führungsinstrumente weltweit. Angesichts des sozialen, technologischen und wirtschaftlichen Wandels der letzten 60 Jahren stellt sich die Frage nach der Eignung von MbO in der heutigen Zeit. Ist ein Führungsinstrument, das vor über 60 Jahren entwickelt wurde, für die heutigen Organisationen immer noch angemessen?

Eine entsprechende Studie wurde in Deutschland durch die Saaman AG im 2010 durchgeführt. Die Studie enthüllte damals erhebliche Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Anwendung des MbO in deutschen Unternehmen. Die Autoren wussten damals noch nicht, dass ein Riesenunternehmen wie Accenture, mit 330’000 Mitarbeitenden in 120 Ländern, im Juli 2015 den definitiven Verzicht auf die Anwendung des MbO ankündigen würde. CEO Pierre Nanterme begründete damals im Gespräch mit der Washington Post die Entscheidung wie folgt: das Instrument ist zu aufwendig, zu wenig flexibel und mit dem Mitarbeiterprofil der Millenium-Generation von Mitarbeitenden kaum kompatibel. Nicht nur Accenture hat Massnahmen betreffende des Führungsinstrumentes getroffen. Microsoft, General Electric, Deloitte und Gap haben in den letzten 2-3 Jahren ihre bisherigen Leistungsbeurteilungssysteme nach neuen Ansätzen modifiziert.

Wir wollten abklären, wie es aus Sicht der Schweizer Wirtschaft aussieht. Die von intermedio durchgeführte1Umfrage soll transparent machen, wie Führungskräfte und Mitarbeitende das MbO erleben. Die Fragen lehnen sich an diejenigen der Saaman AG , was eine Vergleichbarkeit zwischen der Schweiz und Deutschland in diesem Bereich begünstigt. Bei der Auswertung der Ergebnisse haben wir parallel geprüft, mit welchem Erfolg jede der vier folgenden Funktionen des Managements by Objectives erfüllt ist:

  1. Als Quota-System, wobei Manager die Unternehmensziele auf die unteren Hierarchie-Stufen unilateral herunterbrechen
  2. Als Personal-Managementsystem inkl. Karriereplanung, wobei unter einem partizipativen Führungsstil Leistungs- und Motivationssteigerung derMitarbeitenden erwartet wird
  3. Als Leistungsbeurteilungs- und Vergütungssystem
  4. Als integriertes Managementsystem, das die drei obigen Funktionen vereinigt

Im Vorfeld der Umfrage haben wir einige mündliche und schriftliche Interviews mit Führungskräften durchgeführt. Die dabei aufgenommenen Aussagen zeugen von Unsicherheit und Zweifel in Bezug auf die motivierende Wirkung und die Effektivität des MbO-Prozesses. Die Ergebnisse der Umfrage geben einen genaueren Aufschluss darüber.

Hier geht es zur Studie: „Ist Management by Objectives noch zeitgemäss?